Der Friedrich-Bödecker-Kreis hat Ende Februar eine sehr spannende Online-Veranstaltung zum Thema „Digitale Leseförderung“ veranstaltet: Durch Corona ist es uns Autorinnen und Autoren ja kaum noch möglich, in Schulen vorzulesen. Also werden Lesungen oft als Videokonferenz abgehalten.
Manche dieser Lesungen über das Internet finden fast genauso statt wie eine „normale“ Lesung. Es gibt aber Autor*innen, die ihre Lesungen ganz bewusst für diese neue Form entwerfen. Sie binden interaktive Elemente ein, mit denen die Kinder in die Lesung einbezogen werden, auch wenn die/der Vorlesende gar nicht vor Ort anwesend ist.
Onlineveranstaltungen werden uns auch erhalten bleiben, wenn Corona kontrollierbar geworden ist. Die Pandemie hat eine Entwicklung, wenn nicht angestoßen, dann doch beschleunigt. Eine neue Form der Präsentation verbreitet sich. Und ich bin überzeugt, das hat Auswirkungen auf das Ausgangsmedium, das Buch.
Wenn Onlinelesungen neue Vortragsmöglichkeiten bieten (die sich weiterentwickeln und erweitern werden), werden vielleicht bald die Bücher auf diese neuen Vortragsformen hin geschrieben. Geschichten werden so gestaltet, dass die Beteiligungsmöglichkeiten für die Teilnehmer bei Onlinelesungen noch besser eingesetzt werden können.
Wie konkret diese Änderungen aussehen können, weiß ich (noch) nicht. Aber ich bin überzeugt, dass das klassische Buch um weitere Buchformen ergänzt wird. Ob das klassische Buch eines Tages durch neue Formen ersetzt wird? Gut möglich. Es gab eine Zeit vor dem Buch. Warum sollte es nicht auch eine Zeit nach dem Buch, wie wir es jetzt kennen, geben?